JAHRESBERICHT

2023

Beratung

Individuelle «Sozialberatung» für Menschen in anspruchsvollen und komplexen Lebenslagen. «Psychotherapeutische Begleitung» zur persönlichen Stärkung durch die Bearbeitung von psychischen Belastungen und Förderung von persönlichen Ressourcen. 

Niederschwellige Begleitung im «Social CoWorking» für die selbständige Bearbeitung individueller Themen, Schwerpunkte und Bewerbungen. «Wegbegleitung» von Menschen in herausfordernden Situationen mit Hilfe von Freiwilligen.

Ziel / Indikator

2022

2023

Anzahl Personen mit Beratungskontakten in den einzelnen Beratungsangeboten.

317

377

Anzahl Personen mit Erstkontakt und/oder Triage an eine geeignete externe Stelle (Intake)

321

358

Triagen an externe Stellen im Rahmen des Intake-Prozesses der Beratungsangebote

41%

30.7%

Anzahl durchgeführte Begleitungen durch Freiwillige (v.a. Angebot «Wegbegleitung»)

33

57

Die Anzahl dokumentierter Erstgespräche wurde gegenüber dem Vorjahr erneut gesteigert und ist Beleg dafür, dass der Bedarf nach individueller Unterstützung und Beratung in der Stadt und im Grossraum Zürich nach wie vor hoch ist. Rund ein Drittel dieser Erstkontakte führten dazu, dass die ratsuchenden Personen an eine andere Stelle verwiesen wurden, die das entsprechende Bedürfnis besser oder zielgerichteter erfüllen kann. Wie bereits im Vorjahr stellten alle Beratungsangebote der Streetchurch fest, dass die ratsuchenden Personen stark psychosozial belastet und herausgefordert sind. Der Auslastungs- und Nachfragedruck war in allen Angeboten hoch, was sich wiederum in einer erhöhten Anzahl Personen niederschlägt, die im Jahresverlauf Beratungskontakte hatten. Für das Angebot der «Psychotherapie» konnten im Berichtsjahr die Prozesse für das auf Bundesebene eingeführte Anordnungsmodell etabliert werden. Seither wird ein Teil der Leistungen über Beiträge der Krankenkassen refinanziert. Es ist jedoch festzustellen, dass auch im Bereich der Psychotherapie niederschwellige Zugänglichkeit und ein verlässliches Angebot für unverbindliche Klientel ein grosser Bedarf ist. Operativ stellt dies die Streetchurch in Bezug auf die Personal- und Arbeitsplanung vor neue Herausforderungen.

Auch in der «Sozialberatung» und im «Social CoWorking» kann die nötige Verbindlichkeit für eine klassische geordnete Beratung von den ratsuchenden Personen oft nicht aufgebracht werden. Auch wenn die Not bei den stark belasteten ratsuchenden Personen gross ist, so fehlen gerade in diesen Situationen oft die persönlichen Ressourcen für einen langfristigen Prozess. In diesen Fällen fungiert die Streetchurch vermehrt als eine verlässliche «Notfallstation», wo kurzfristig Hilfe verfügbar ist. Mit der 2020 erfolgten Eingliederung der kirchlichen Sozialberatung hat sich das Alterssegment der Beratungsangebote diversifiziert, so dass die Streetchurch heute nicht mehr nur Jugendliche und junge Erwachsene berät. Mitunter auch, weil nach über 20 Jahren Streetchurch  viele langjährige Beratungsbeziehungen bestehen und gepflegt werden.

Arbeitsintegration

Ganzheitliche Berufsvorbereitung durch die «Niederschwellige Tagesstruktur» und das Berufsvorbereitungsprogramm «Top4Job». «Lehrstellensuche», «Lerncoaching», «Bewerbungscoaching», «Ausbildungsbegleitung (Job Coaching)» zur individuellen Begleitung von jungen Menschen im Berufsfindungs- und Bewerbungsprozess sowie während der Ausbildung und der Berufslehre. «Potenzialabklärungen» und «Integrationsmassnahmen» in Zusammenarbeit mit der SVA/IV zur Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt.

Ziel / Indikator

2022

2023

Anzahl Plätze für Teilnehmer*innen

50

50

Durchschnittliche Auslastung der Anzahl Plätze im Bereich der Arbeitsintegration

56%

58%

Teilnehmer*innen mit geeigneter Anschlusslösung im Verlauf des Jahres

66%

41%

Nachhaltigkeit der Anschlusslösungen im Bereich der Berufsbildung (3 Jahre nach Austritt)

78%

81%

Der Rahmenvertrag mit dem Sozialdepartement der Stadt Zürich für das Berufsvorbereitungsprogramm «Top4Job» und die Leistungsvereinbarung mit der SVA/IV zur Durchführung von «Potenzialabklärungen» und «Integrationsmassnahmen» sowie den ambulanten Coachingmassnahmen «Lehrstellensuche» und «Ausbildungsbegleitung» sind wichtige Pfeiler der Arbeitsintegrationsangebote der Streetchurch. Im Sommer 2023 konnten erstmals Angebote für die SVA/IV durchgeführt werden. Seither steigen die Teilnehmer*innenzahlen in den Angeboten für die SVA//IV stetig an, wodurch eine positive Ausgangslage für die weitere Zusammenarbeit geschaffen werden konnte. In den anderen Angeboten musste die Streetchurch, wie viele andere Anbieter im Kanton Zürich auch, teilweise starke Rückgänge bei der Anzahl Teilnehmer*innen in Kauf nehmen. Die angestrebten 50 Plätze konnten im Jahresdurchschnitt nur ungenügend ausgelastet werden. Mit einer vorausschauenden Personalpolitik und aufgrund der natürlichen Fluktuation ist es jedoch gelungen diese ungünstigen betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufzufangen und zu kompensieren. Erfreulich ist, dass sich gegen Ende des 4. Quartals im Berichtsjahr die Teilnehmer*innenzahlen wieder auf höherem Niveau stabilisierten. Auch in der Arbeitsintegration hat die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer*innen stark nachgelassen.

Das im Vorjahr neu entwickelte Konzept für eine «Niederschwellige Tagesstruktur» war eine direkte Folge dieser Beobachtung. Der Weg zu einem gelingenden Berufseinstieg wird tendenziell länger und schwieriger. Im neu etablierten Angebot der «Niederschwelligen Tagesstruktur» können Teilnehmer*innen mit zwei Stunden Präsenz und Leistung an mindestens drei Werktagen pro Woche einsteigen und ihr individuelles Aufbautraining flexibler gestalten. Das Angebot stösst bei zuweisenden Stellen auf grosses Interesse, weshalb die Anzahl Plätze im Verlauf des Berichtjahres laufend ausgebaut wurden. Die Streetchurch möchte auch in Zukunft ihre Teilnehmer*innen nicht (primär) aufgrund ihrer schon bestehenden Leistungsfähigkeit und der damit verbundenen erhöhten Erfolgsaussichten in ihre Angebote eintreten lassen. Die Streetchurch ist überzeugt, dass gerade hier die Kirche ihrem diakonischen Grundauftrag in besonderer Art und Weise gerecht werden kann.

Sozialfirma

Einsatzplätze und Arbeitsstellen für Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen der Arbeitsintegration. Kundendienstleistungen in den Bereichen der «Reinigung», «Umzügen und Transporten» sowie in internen und externen «Liegenschaften- und Betriebsunterhalt». Erschliessung neuer Tätigkeits- und Arbeitsfelder in den Bereichen «Holzwerkstatt», «Lasergravur», «Versandlogistik» und «Gastronomie».

Ziel / Indikator

2022

2023

Durchschnittliche Anzahl Arbeitseinsätze für Teilnehmer*innen der Arbeitsintegration pro Tag

7.8

7.2

An Dritte verrechnete Preise und interne Verrechnungen entsprechen den Vollkosten

nicht erfüllt

erfüllt

Arbeitsstunden von Teilnehmer*innen der Arbeitsintegration in Bezug zu Arbeitsstunden von Begleit- und Fachpersonen

2.56:1

2.1:1

Kundenzufriedenheit

91%

87%

Die bereits geschilderte höhere Belastung und tiefere Leistungsfähigkeit der Teilnehmer*innen stellt auch die Sozialfirma vor Herausforderungen. So wurden beispielsweise die Anzahl der durchschnittlichen Arbeitseinsätze pro Tag gesenkt. Damit geht das Risiko einher, dass insbesondere während der Hochsaison (Frühling) die Kundenbedürfnisse nicht oder nur mit langen Wartezeiten erfüllt werden können. Erfreulich ist, dass die Umsatzziele dennoch erreicht wurden. Das ist insbesondere auf eine hohe Einsatz- und Leistungsbereitschaft der Begleit- und Fachpersonen zurückzuführen, die einer qualitativ hochstehenden und zuverlässigen Auftragserledigungen höchste Priorität geben. Dabei ist und bleibt der Kernauftrag der Streetchurch jedoch bestehen, die individuelle Entwicklung und der persönliche Fortschritt der Teilnehmer*innen ihrer Arbeitsintegrationsangebote zu gewähren. Erfreulich entwickelt haben sich die im Vorjahr lancierten Pilotprojekte «SkillZLab» (Holzwerkstatt) und «LunchLab» (Gastronomie). Die Produktion, der von einer Zürcher Designagentur entworfenen und verkauften Kinderbilderrahmen, hat sich etabliert und bietet viermal pro Woche bis zu sechs Teilnehmer*innen unter agogischer Anleitung einen Arbeitsplatz. Im Berichtsjahr konnte der Auftrag dahingehend ausgebaut werden, dass die Produkte neu auch im «LaserLab» auf Bestellung hin individuell graviert werden und die Versandlogistik übernommen wird.

Das gastronomische Angebot der Streetchurch erfreut sich bei der Kundschaft einer hohen Beliebtheit. Leider fehlen bis anhin die infrastrukturellen Ressourcen, um einen umfassenden Gastronomiebetrieb zu etablieren. Diverse Caterings bieten aber eine grosse Chance, Teilnehmer*innen der Arbeitsintegration im Bereich der Gastronomie erste Schnuppereinsätze zu ermöglichen. Im Berichtsjahr wurde zudem das Projekt «BaristaLab» lanciert, das Teilnehmer*innen die Chance bietet, ihre Kaffeezubereitungsfähigkeiten auszubilden, zu verfeinern und zu trainieren. Die agogische und pädagogische Begleitung der Teilnehmer*innen musste in allen Arbeits- und Einsatzbereichen intensiviert werden. So ist es möglich, dass die Teilnehmer*innen neben ihren Trainingsprogrammen und ihrer individuellen Förderplanung auch zuverlässig und engagiert Kundenaufträge zur hohen Zufriedenheit aller erfüllen. Das Vertrauen und die Bereitschaft der Kundschaft insbesondere jungen Menschen wiederholt eine neue Chance zu ermöglichen, ist eine wichtige Grundlage für die Arbeit der Streetchurch.

Wohnen

«Begleitetes Wohnen» zur Förderung der Wohn-, Selbst-, Gesundheits- und Sozialkompetenz für junge Erwachsene. Bereitstellung von Wohnraum in sozialpädagogisch begleiteten Wohngruppen. Gründung innovativer neuer Wohnformen zur Förderung der Gemeinschaft.

Ziel / Indikator

2022

2023

Anzahl Wohnplätze mit sozialpädagogischer Begleitung in Gruppen und individuell

14

11

Durchschnittliche Auslastung der zur Verfügung gestellten Wohnplätze

70%

83%

Anzahl Bewohner*innen mit geeigneter Anschlusslösung binnen 2 Jahre Aufenthalt

51%

67%

Im Vorjahr wurde die Anzahl Wohnplätze, aufgrund eines auslaufenden Mietvertrages und einer anstehenden Gesamtsanierung durch die Eigentümerschaft am bisherigen Hauptstandort des Angebots , reduziert. Die Reduktion der Anzahl Plätze wirkte sich im Berichtsjahr positiv auf die durchschnittliche Auslastung der zur Verfügung gestellten Wohnplätze aus. Zudem gingen mit dem Abbau des Angebots auch infrastrukturelle und personelle Veränderungen einher, die im Berichtsjahr aufgefangen und konsolidiert wurden. Die Aufnahme- und Eintrittsprozesse des Wohnangebots wurden im Berichtsjahr weiter optimiert und erweitert. Aufgrund der erhöhten psychosozialen Belastung der Klientel der Streetchurch wurde umso mehr Wert auf vorgängige Abklärung der Passung der einzelnen Personen und Eignung des Wohnangebots generell gelegt. Die entsprechenden Prozesse wurden ausgebaut und unter Miteinbezug der Fachpersonen der Psychologie und der Sozialen Arbeit weiterentwickelt.

Rückblickend lässt sich festhalten, dass es der Streetchurch gelungen ist ihr Wohnangebot zu präzisieren und besser zu positionieren gegenüber Interessent*innen und zuweisenden Stellen. Nach wie vor ist der Bedarf nach begleiteten Wohnformen hoch. Oft zeigt sich jedoch , dass zukünftige Bewohner*innen noch gar keine Ressourcen haben, um durch die sozialpädagogische Begleitung an ihren  Kompetenzen im Hinblick auf ein zukünftiges selbständiges Wohnen zu arbeiten. Es geht in diesen Fällen oft zuerst einmal um eine Stabilisierung der Situation und den damit verbundenen Aufbau von Ressourcen. Individuellere Wohnformen werden dabei zukünftig an Bedeutung gewinnen. Die Streetchurch möchte deshalb kleinere Wohnungen anmieten, so dass Personen individuell oder zu zweit wohnen können und in diesem Kontext passgenau begleitet werden können. Andererseits sieht die Streetchurch auch grosses Potenzial in durchmischten und gemeinschaftlichen Wohnformen, in denen eine Wohngemeinschaft, ein Paar oder eine Familie ein bis zwei Personen die Möglichkeit zum Mitwohnen bieten kann. Es ist deshalb erfreulich, dass die Streetchurch Kirche intern Ende des Berichtsjahres die vorläufige Zusage für die Übernahme eines geeigneten Mietobjektes erhalten hat.

Berufsbildung

Förderung, Begleitung und Koordination der Ausbildung von Lernenden auf der Sekundarstufe II (Berufliche Grundbildung) in den Organisationseinheiten der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Zürich. Lehrstellen EBA und EFZ in den Berufsbildern «Betriebsunterhalt» und «KV». Praktische Ausbildung («PrA») als ergänzendes Angebot der beruflichen Grundbildung zur Förderung der beruflichen Integration von jungen Menschen mit Lernschwierigkeiten.

Ziel / Indikator

2022

2023

Anzahl Lehrstellen im Bereich Betriebsunterhalt

12

11

Anzahl Lehrstellen im Bereich KV

3

3

Erfolgreiche Lehrabschlüsse

100%

88%

Anteil Organisationseinheiten mit Berufsbildung

67%

60%

Im Berichtsjahr waren 11 Lehrstellen im Bereich des Betriebsunterhalts (zwei davon in der Streetchurch) und 3 KV-Lehrstellen (zwei davon in der Streetchurch) aktiv. Per Sommer 2023 schlossen überdurchschnittlich viele Lernende ihre Lehrstelle ab und es ist erfreulich, dass acht von neun Personen einen erfolgreichen Lehrabschluss hatten. Allen Lernenden konnte, sofern sie dies wünschten, eine befristete Weiterbeschäftigung innerhalb der Kirchgemeinde Zürich angeboten werden, so dass sie nach dem erfolgreichen Lehrabschluss die Gelegenheit hatten Berufserfahrung zu sammeln und somit den Eintritt ins Berufsleben reibungslos gestalten konnten. Ebenso erfreulich ist, dass alle angebotenen Lehrstellen ab Sommer 2023 wiederum mit neuen Lernenden besetzt werden konnten. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass sich mit den Berufsbildner*innen und Praxisbildner*innen vor Ort gute und vertrauensvolle Zusammenarbeiten etabliert haben. Viele engagieren sich mit Herzblut und Leidenschaft für die Berufsbildung und bringen ihre teils langjährige fachliche Erfahrung mit ein. Sieben der elf Organisationseinheiten der Kirchgemeinde Zürich (zehn Kirchenkreise, Streetchurch) bilden in mindestens einem der Berufsbilder Lernende aus. Für das kommende Lehrjahr ab 2024 konnte für einen weiteren Kirchenkreis die Bildungsbewilligung eingeholt werden.

Nach wie vor wird die Erschliessung weiterer Berufsbilder für die Berufsbildung in der Streetchurch und den Kirchenkreisen der Kirchgemeinde Zürich angestrebt. Insbesondere in den Bereichen der Gebäudereinigung, der Hauswirtschaft und der Gastronomie wird spätestens mit dem für 2027 zur Eröffnung geplanten «Haus der Diakonie» im Kirchgemeindehaus Wipkingen neues Potenzial erschlossen werden können.

Gemeindeaufbau

Aufbau und Weiterentwicklung einer heterogenen Gemeinschaft von Menschen aus verschiedenen Milieus und von unterschiedlicher Herkunft im Rahmen von «Community Projekten». «Seelsorge» als individuelle Begleitung in aktuellen oder existenziellen Lebensfragen. Gemeinschaft, Spiritualität und Austausch zu Lebens- und Glaubensfragen im Rahmen innovativer Gottesdienstformate («Grow Session»).

Ziel / Indikator

2022

2023

Anzahl unterschiedliche Personen mit seelsorgerischer Einzelbegleitung

83

104

Durchschnittliche Anzahl Besucher*innen Gottesdienste

92

112

Verhältnis Angestelltenstunden zu Freiwilligenstunden

1:1.9

1:2

Angestellte Mitarbeitende mit regelmässigem Bezug zum Gemeindeaufbau

62%

72%

Die Besucherzahlen des Gottesdienstes haben sich im Berichtsjahr stabilisiert und liegen sogar leicht über dem Vorjahr. Dabei kann festgehalten werden, dass wieder mehr Personen vor Ort physisch am Gottesdienst teilnehmen. Die Gottesdienstgemeinschaft zeichnet sich durch ihre grosse Heterogenität aus. Neben Mitarbeitenden und Teilnehmer*innen aus den anderen Angeboten der Streetchurch besuchen auch Familien, Randständige, Ehemalige sowie Studierende regelmässig den Gottesdienst der Streetchurch. Im Berichtsjahr wurde deshalb unter anderem die Kinder- und Familienarbeit der Streetchurch ausgebaut, indem parallel zum Gottesdienst Kinder- und Teenagerangebote sowie 14-täglich ein Eltern-Café lanciert wurden. Regelmässig besuchen auch Konfirmationsklassen aus dem Kanton Zürich und der Deutschschweiz eine «Grow Session». Pfr. Markus Giger absolvierte im Berichtsjahr den ersten Teil seines Sabbaticals. Anstelle einer ordentlichen Pfarrstellvertretung wurde Streetchurch intern ein Team von Mitarbeitenden mit der Koordination und Durchführung der gottesdienstlichen und gemeindebaulichen Aktivitäten beauftragt. Das dreimonatige Pilotprojekt wurde evaluiert und dabei Rückschlüsse gezogen, wie auch zukünftig die Verantwortung für die Gestaltung und Durchführung der Gottesdienste unter der theologischen Leitung der Pfarrperson auf mehrere Schultern verteilt werden kann.

Nach wie vor steigt der Bedarf an individueller seelsorgerlicher Begleitung. Bereits im Vorjahr setzte sich die Streetchurch deshalb zum Ziel, dass die seelsorgerliche Begleitung mittelfristig ausgebaut und auf mehrere Schultern verteilt werden soll. Im Berichtsjahr wurde eine Sozialdiakonin teilweise zur Vertretung und Ergänzung der gemeindeeigenen Pfarrstelle (70%) eingesetzt. Mittelfristig soll dieses Modell gestärkt und ausgebaut werden, indem auch weitere Fachpersonen aus der Sozialdiakonie und der Psychologie miteinbezogen werden sollen. Ein «Highlight» des Streetchurch Jahres ist die Gemeindeferienwoche im Tessin. Diese findet jeweils im Herbst während den Zürcher Schulferien statt. Im vergangenen Jahr verbrachten über 90 Personen von jung bis alt und aus unterschiedlichsten Milieus eine Ferienwoche im Centro Magliaso (TI). Für einige der Teilnehmer*innen sind dies die einzigen Ferien, die sie sich leisten können. Möglich wird das, dank einer Vielzahl von Spenden für den Fond «Ferien für alle» der Streetchurch.